Am Sonntag trafen sich interessierte Oppumerinnen und Oppumer zu einer geführten Radtour durch den Oppumer Norden. Aufgrund der Verordnungen zur Eindämmung der Pandemie war die Teilnehmerzahl auf max. 20 Personen beschränkt und ohne Einkehr in die örtliche Gastronomie geplant.

Da die Entwicklung Oppums eng mit der Eisenbahn verbunden ist, war unser Startpunkt der Oppumer Bahnhof. 1849 wurde die erste Bahnstrecke – von Viersen über Uerdingen bis Homberg – durch den Oppumer Norden verlegt. Bis in die frühen 60er Jahre war Oppum quasi zweigeteilt: Den südlichen und den nördlichen Teil trennten zwei Bahnübergänge im Verlauf der Maybachstraße, die bis zu sechs Stunden am Tag geschlossen waren.

Vom neu gestalteten Oppumer Bahnhof aus ging es zur ehemaligen Königlichen Eisenbahn-Haupt-Reparaturwerkstatt, die 1892 gegründet wurde und damals ca. 300 Menschen beschäftigte. Auf dem Gelände befindet sich auch der unter Denkmalschutz stehende grüne Wasserturm. Die heutige DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter mit dem Leistungsschwerpunkt elektronischer Reparaturarbeiten von Betriebszügen.

Durch die Lärmbelästigung aufgrund des Anlieferverkehrs der Bahn, kommt es immer wieder zu Beschwerden der Anwohner. Es herrscht Unverständnis darüber, warum Schwertransporte via LKW erfolgen und nicht über die Strecke vorgenommen werden können. Einige Teilnehmer berichteten von laufenden Gesprächen zwischen Anwohnern, politischen Vertretern und der DB. 

Über die Breitenbachstraße, die sich in den letzten Jahren sehr zum Positiven verändert hat, ging es hinab in den Crönpark. Von hier aus konnten wir bis zum nächsten Stopp, dem Spielplatz Glindholzstraße, bereits ein kurzes Stück über die Krefelder Promenade zurücklegen. 

In den 20er Jahren wurde eine Wasserkuhle angelegt, auf der in strengen Wintern auch Schlittschuh gelaufen werden konnte. Erst später entstand dort der Spielplatz. Im Jahre 2009 wurde er umfangreich saniert, wobei der idyllische Charakter – umgeben von altem Baumbestand – erhalten blieb.

Über die Johannsenaue am Schönwasserpark vorbei, erreichten wir die Pax Christie Kirche. Diese Kirche ist durch ihre Sammlung moderner Kunst auch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Im Innen- und Außenbereich findet man Werke von namhaften Künstlern wie Beuys, Uecker, und Rückriem. In die Parkanlage fügt sich die imposante Himmelsleiter der tschechischen Künstlerin Magdalena Jetelová ein.

Am Schönwasserpark entlang, über die Kuhleshütte führte unsere Route zum Grenzstein am Glockenspitz. Der Grenzstein markierte die Stelle, an der die kurkölnischen Ämter Linn und Kempen an die Stadt Krefeld grenzten. Der Stein von 1726, der an der südwestlichen Seite der Grenzstraße steht, zeugt noch von diesem Verlauf. Er trägt die Hoheitszeichen des Kurfürsten zu Köln und des Grafen von Moers. 

Mit der Durchquerung der Tunnel erreichten wir den Verschubbahnhof und von dort aus ging es über den Promenadenweg auf das Hochplateau. Hier soll ein fast 60.000 qm großer Gewerbepark entstehen. Bereits fertiggestellt in diesem Zusammenhang ist unter anderem die Krefelder Hauptfeuerwache. Von hier aus konnten wir noch einmal einen Blick auf die Krefelder Promenade werfen und fiebern schon der Fertigstellung und Eröffnung entgegen.

Unser letzter Anfahrtspunkt war die neugestaltete Herbertzstraße. Aus einer Siedlung mit ehemals etwas zweifelhaftem Ruf ist heute ein modernes und attraktives Quartier geworden.  Hier gesellen sich bezahlbare, qualitativ wertige, barrierearme und teilweise mit öffentlichen Mitteln finanzierte Wohnungen zu Einfamilien- und Doppelhäusern.

Damit endete dann auch unsere kurzweilige und interessante Rundfahrt auf teils historischen Spuren. Ein besonderer Dank geht an die Ratsfrau der Stadt Krefeld, Karin Späth, der wir diesen schönen Nachmittag zu verdanken haben.